Am 30. Januar wurde die 67-Jährige vom Generalkapitel für weitere sechs Jahre in ihrem Amt bestätigt.
Ursberg / 1. Februar 2023 – Sr. M. Katharina Wildenauer CSJ bleibt Generaloberin der St. Josefskongregation. Am 30. Januar wurde die 67-Jährige vom Generalkapitel, dem höchsten beschlussfassenden Organ der Ordensgemeinschaft, für weitere sechs Jahre in ihrem Amt bestätigt. In den Generalrat gewählt wurden Sr. M. Dominika Nuiding als Generalvikarin, Sr. Clara Maria Baumann, Sr. M. Lucia Tremel sowie Sr. M. Tabita Miller. Martin Riß, Geistlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Dominikus-Ringeisen-Werks (DRW), gratulierte zur Wahl: „Ich wünsche Sr. Katharina und dem neuen Generalrat persönlich und im Namen der Stiftung Dominikus-Ringeisen-Werk Gottes Segen und danke für das gute, vertrauensvolle und unkomplizierte Miteinander“, sagte er. „Gemeinsam werden wir weiterhin dafür eintreten, den uns anvertrauten Menschen gute und würdige Lebensperspektiven bieten zu können.
Sr. Katharina Wildenauer war im Januar 2017 erstmals zur Generaloberin gewählt worden. Geprägt war ihre erste Amtsperiode von teilweise einschneidenden Ereignissen und Weichenstellungen. So galt es die Corona-Pandemie als Ordensgemeinschaft zu überstehen, die nicht nur ein hohes gesundheitliches Risiko für die betagten Schwestern, sondern auch über Monate hinweg die für das Ordensleben so wichtigen Zusammenkünfte unterband. Ein freudiger Anlass zurückzuschauen war 2021 das 25-jährige Jubiläum der von der St. Josefskongregation gegründeten Stiftung Dominikus-Ringeisen-Werk. 2022 schließlich erfolgte der Wechsel im Amt des Geistlichen Direktors und Vorstandsvorsitzenden der Stiftung von Walter Merkt zu Martin Riß, den die Generaloberin als Stiftungsratsvorsitzende des DRW begleitete. Die St. Josefskongregation wirkte 2022 zudem an der Gründung des am DRW-Standort Maria Bildhausen in Unterfranken entstehenden Zentrums für Pflege, Sozialberufe und Ehrenamt mit.
Weniger Konvente
Sr. Katharina Wildenauer hatte außerdem die altersbedingte Veränderung der Schwesternschaft zu moderieren. So ging die Zahl der Lebensgemeinschaften der Schwestern (Konvente) seit 2017 von neun auf vier zurück. Heute leben 43 Schwestern im Mutterhaus und 20 im Haus Salvator in Ursberg sowie jeweils drei Schwestern in den Konventen Krumbad und Breitbrunn am Ammersee. Das Durchschnittsalter der Ordensfrauen liegt bei rund 82 Jahren.
Vielseitiges Engagement bleibt
Doch auch, wenn sie zahlenmäßig abnimmt, bleibt die St. Josefskongregation vielseitig engagiert. Neben der stetigen Aufgabe, die Arbeit von Dominikus-Ringeisen-Werk und Ringeisen-Gymnasium Ursberg, das von ihr getragen wird, nachhaltig zu unterstützen, engagiert sich die Ordensgemeinschaft u. a. im Klosterbräuhaus Ursberg, im Heilbad Krumbad sowie im Christlichen Sozialwerk in Dresden. Auch kulturell will sie weiter Akzente setzen. So eröffnete sie vor wenigen Tagen einen neuen Gedenkort für die Nazi-Opfer in Ursberg. Zudem gibt es Pläne, gemeinsam mit dem DRW das Klostermuseum in Ursberg inhaltlich umzugestalten. Des Weiteren konnte man ebenfalls in diesem Jahr in personeller Kooperation mit dem DRW die Hostienbäckerei in Ursberg, die jahrzehntelang von Schwestern der St. Josefskongregation betrieben wurde, nach längerer Zeit für Führungen wiedereröffnen.
Die St. Josefskongregation Ursberg
Dominikus Ringeisen hatte 1884 in Ursberg erste Einrichtungen für Menschen mit Behinderung gegründet, die großen Zulauf hatten. Daraufhin gründete er 1897 mit der St. Josefskongregation eine Ordensgemeinschaft, die nach der Regel des heiligen Franziskus lebt und Ringeisen bei der Arbeit unterstützte. Nach dessen Tod 1904 übernahmen die Schwestern die Verantwortung für die Einrichtungen. Bis zu 1.000 Schwestern waren in der Gemeinschaft tätig und übernahmen alle anfallenden Arbeiten. Um das Dominikus-Ringeisen-Werk für die Zukunft auf ein solides Fundament zu stellen, entschied sich die St. Josefskongregation, die Einrichtung in eine kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts zu überführen. Diese Stiftung „Dominikus-Ringeisen-Werk“ wurde zum 1. Januar 1996 gegründet. Damit gaben die Schwestern die operative Arbeit ab.
Das Dominikus-Ringeisen-Werk
In den bayerischen Regierungsbezirken Schwaben, Unterfranken und Oberbayern an über 30 Standorten begleitet das Dominikus-Ringeisen-Werk zurzeit ca. 5.000 Menschen mit einer geistigen Behinderung, mit Lernbehinderung, mit mehrfacher Behinderung, mit Sinnesbehinderung, Autismus, erworbener Hirnschädigung, psychischer Erkrankung und Menschen im Alter. Am Standort Ursberg, dem Stammsitz der kirchlichen Stiftung, leben ca. 900 Menschen mit Hilfebedarf. Über 4.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für das Dominikus-Ringeisen-Werk tätig.