logo franziskanisch leben - Infag

Ganz im Augenblick zu sein ist die Kunst, eins zu sein mit mir selbst, mit der Schöpfung und darin mit Gott und mit allen Menschen. Eine Einladung zur Achtsamkeit…

Gutes > Dank > Ermutigung >> Der Hoffnungsschimmer der Woche

Gegen alles Dunkle und Belastende in unserer Welt gibt es einen Lichtstrahl der Hoffnung. Regelmäßig erzählen Menschen ihre „Frohe Botschaft“, ihre „Gute Nachricht“, einen Hoffnungsmoment des Alltags.

GANZ IM AUGENBLICK

Freiheit und Einheit, das sind die beiden wichtigsten Ziele eines achtsamen Lebens. Das sind auch die beiden tiefsten Sehnsüchte des Menschen.

Und er soll heimkehren aus der Zerstreuung und Entfremdung zu Gott, bei dem er wahrhaft daheim sein kann, bei dem er erst ganz zu dem werden kann, der er von Gott her ist. Er soll eins werden mit sich selbst, mit seinem wahren Wesen, und zugleich auch eins werden mit Gott, mit den Menschen und mit der Schöpfung. Die Aufmerksamkeit und Achtsamkeit beschreiben die Kunst, im Augenblick zu sein, eins zu sein mit sich selbst, eins zu sein mit dem, was ich gerade tue, mit dem, was ich gerade berühre, womit ich umgehe.

Der Weg aus der Zerrissenheit ist der Weg der Achtsamkeit. Er besteht darin, ganz im Augenblick zu sein, ganz in der Gebärde zu sein, ganz im Atem, ganz in den Sinnen. Wenn ich ganz im Leib, in meinen Sinnen bin und so durch die Natur gehe, dann fühle ich mich mit allem eins, mit der Schöpfung und darin mit Gott und mit allen Menschen, die Teil dieser wunderbaren und geheimnisvollen Schöpfung sind.

Dass Gott das Du ist, das meine tiefste Sehnsucht nach Liebe erfüllt, kann ich erahnen, wenn ich das Gebet als Ort der Intimität erfahre.

Wenn ich Gott wirklich das sage, wonach ich mich im Tiefsten sehne und was mein Herz wirklich bewegt, dann wird etwas in mir lebendig. Es strömt etwas in meinem Herzen. Es wird mir warm ums Herz. Und dann erfahre ich Gott als den, vor dem ich mein Herz ausschütten kann und vor dem ich sein darf, wer ich wirklich bin.
Das Gebet ist für mich der Ort, wo ich in Berührung komme mit dem Geheimnis Gottes. Diesem Gott kann ich alles sagen, was mich bewegt.
Ich fühle mich verstanden. Und dieser Gott ist es, zu dem meine tiefste Sehnsucht geht. Die Freundschaft zu Menschen, die mich emotional oft tiefer anrührt als meine Gottesliebe, kann mir dabei Hilfe sein, intensiver zu beten. Ich spüre in die Gefühle der Freundschaft hinein und durch sie hindurch und erahne auf dem Grund der Gefühle etwas von meiner intimsten Sehnsucht nach dem Gott, der mich liebt.

Herbert Schneider (Franziskaner in Mönchengladbach, ehemaliger Leiter der Johannes-Duns-Scotus-Akademie)

 

Haben auch Sie Alltagsgeschichten erlebt, die Hoffnung machen? Wenn Sie sie mit uns teilen mögen, freuen wir uns unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! auf Ihre Erzählung.

­