Die Präsenz des Kapuzinerordens in Österreich-Südtirol wurde neu geordnet. In Zukunft gehören vier Niederlassungen als Delegation zur Deutschen Kapuzinerprovinz.
Die Kapuziner-Niederlassungen in Feldkirch, Irdning, Innsbruck und Salzburg sind ab sofort als „Delegation Tirol“ Teil der Deutschen Kapuzinerprovinz. Diese Neuzuordnung ist Folge einer Neustrukturierung der Provinz Österreich-Südtirol, die zum 16. November 2022 in Kraft trat. Neben der neuen „Delegation Tirol“ beschloss der Orden auch die Errichtung einer neuen „Delegation Wien“, die zur Krakauer Kapuzinerprovinz gehört, und die Angliederung der Klöster der ehemaligen Provinz Brixen an die Provinz Venedig.
Am 16. November verlas Br. Roberto Genuin, der Generalminister der Kapuziner, im italienischen Frascati in Anwesenheit des Generalrates des Ordens sowie der vier Provinziäle der betroffenen Provinzen das Dekret. Anschließend wurde gemeinsam Eucharistie gefeiert.
„Mit der Unterstützung aus Deutschland, Polen und Italien wollen wir durch diese neue Struktur die Präsenz des Ordens in Österreich und Südtirol sichern“, sagte Br. Helmut Rakowski, Provinzial der Deutschen Kapuzinerprovinz. „Die europäische Zusammenarbeit wird immer wichtiger. Wir wollen Leitungsdienste und organisatorische Aufgaben zusammenfassen, damit die Kräfte freibleiben für den eigentlichen Auftrag der Brüder: das Leben in Gebet und Gemeinschaft und den Dienst an den Menschen.“
„Wir stehen vor einem großen Wandel, dem wir uns als Kapuziner in ganz Europa stellen müssen und wollen“, sagte Br. Erich Geir, der ehemalige Provinzial der Provinz Österreich-Südtirol. „Die Provinz hat sich – auch über Ländergrenzen hinweg – immer wieder gewandelt. Wir blicken dankbar auf die vergangene, gemeinsame Geschichte.“
An den vier Orten, die nun zur deutschen Provinz gehören, leben aktuell 26 Brüder aus Österreich, Polen, Deutschland, Indien und Madagaskar. Das Kapuzinerkloster in Salzburg (Foto links) ist seit über 400 Jahren ein optischer und spiritueller Fixpunkt hoch über der Mozartstadt. Hier leben und arbeiten schon heute Kapuziner aus Deutschland und Österreich gemeinsam mit Laien. In Innsbruck sitzt die Verwaltung für ganz Österreich sowie die Provinzbibliothek und das Provinzarchiv. In Vorarlberg liegt das Kloster Feldkirch. Der Ort ist untrennbar mit dem heiligen Fidelis von Sigmaringen verbunden, der als erster Märtyrer des Kapuzinerordens gilt. Das Kapuzinerkloster Falkenburg bei Irdning wurde 1711 gegründet und ist seither ein Ort der Stille, an dem seit drei Jahrzehnten kontemplative Exerzitien angeboten werden.
Um die Zusammenarbeit der Brüder der verschiedenen Regionen zu stärken, hat die Deutsche Kapuzinerprovinz ihre Kommission für Spiritualität mit Brüdern aus Deutschland, den Niederlanden und Österreich besetzt. Auch die Kommissionen Grundausbildung und Prävention bestehen aus Brüdern aus Tirol und Deutschland, um ein gemeinsames Vorgehen in diesen Bereichen zu garantieren. Br. Pio Murat, Generalrat des Kapuzinerordens, sagte in Frascati: "Wir schließen kein Buch, sondern schlagen eine neue Seite auf und beginnen nun, diese neue Seite zu beschreiben.“
Quelle: https://www.kapuziner.de