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„Arm und doch so reich“. Unter diesem Motto sendet der Bayerische Rundfunkt am 12. Mai von 19 – 19.30 Uhr Uhr einen Beitrag in der Reihe „Stationen“.

2021 feiern die franziskanischen Orden in Deutschland – Franziskaner, Kapuziner und Minoriten – ein besonderes Jubiläum: Vor 800 Jahren kamen die ersten „Minderbrüder“ nach Deutschland. Mit der Erlaubnis der Ortsbischöfe zu Predigt und Niederlassung gründeten sie erste Stationen in den großen Städten.

Was ist aus der ursprünglichen Idee geworden? Wen begeistern heute franziskanische Werte wie Armut, Dialog der Religionen, soziale Verantwortung?

 

Arm und doch so reich
Auf den Spuren des Heiligen Franziskus

In diesem Jahr feiern die franziskanischen Orden in Deutschland – die Franziskaner, Kapuziner und Minoriten - ein besonderes Jubiläum: Vor 800 Jahren kamen die ersten Minderbrüder nach Deutschland. Wie leben sie heute?

Von: Andrea Kammhuber

 

Es war der persönliche Wunsch von Franz von Assisi, seine Weltsicht weiterzugeben und so zogen die Brüder 1221 los, um für die franziskanischen Ideale zu werben. Für Frieden, Bewahrung der Schöpfung und einen geschwisterlichen Umgang miteinander. Mit der Erlaubnis der Ortsbischöfe zur Predigt und Niederlassung gründeten sie erste Stationen in den großen Städten. Was ist aus der ursprünglichen Idee geworden? Wen interessiert sie noch?

Radikal einfach

Moderator Benedikt Schregle erlebt einen Tag im Kloster der Kapuziner Sankt Anton in München. Er begleitet Bruder Jens Krusenberg. Mit 39 Jahren ist er der Jüngste im Konvent der sechs Kapuziner in München. Bruder Jens wurde im vergangenen Jahr in Münster zum Priester geweiht und ist jetzt Kaplan in St. Anton. Sein Motto und Primizspruch: "Wer bei Euch groß sein will, der soll der Diener aller sein." (Markusevangelium) Nach dem Referendariat an einem Duisburger Gymnasium hat Bruder Jens 2010 sein Leben umgekrempelt und sich den Kapuzinern angeschlossen. Der alternative Lebensentwurf in Kutte und Sandalen gibt ihm die Möglichkeit, das Evangelium konkret, radikal und nach den Kriterien des Heiligen Franziskus zu leben. Die Kapuziner haben dazu "eine Tüte voller Ideen".

Die Küche in der Kirche

Seit Dezember verwandelt sich die große Pfarrkirche von Sankt Anton von Montag bis Freitag zwischen 11 und 14 Uhr in eine Essensausgabe. Eine gemeinsame Aktion der Kapuziner und der Caritas. 150 Menschen bekommen hier ein warmes Mittagessen, Tee und Kaffee. Kostenlos. Sie brauchen nicht einmal den Nachweis der Bedürftigkeit. Noch wichtiger ist vielen Gästen das offene Ohr der Helfer und Helferinnen, die mit einem freundlichen Blick signalisieren, dass sie wie Yvonne Möller von der Caritas oder einer vom Seelsorgeteam der Kapuziner ansprechbar sind.

Angesichts des Nachwuchsmangels bei allen franziskanischen Gemeinschaften ist auch bei den Kapuzinern Konzentration auf´s Wesentliche und Vernetzung angesagt. Bruder Christophorus Goedereis, der Provinzial der Deutschen Kapuziner, lenkt, leitet und entlastet von der Zentrale in München aus die deutschen und seit kurzem auch die niederländischen Kapuzinerklöster. Alle eingehenden Gehälter der Brüder landen hier in einem Topf und werden anschließend auf die Klöster verteilt, Finanzen und Versicherungen werden hier gemeinsam verwaltet. Das Amt des Provinzials ist - aus gutem Grund - auf sechs Jahre beschränkt.

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Quelle: www.br.de

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