Von der Nordsee bis zum Alpenrand begehen Kirchen und Gemeinden in ökumenischer Verbundenheit die Schöpfungszeit. In diesem Jahr finden die bundesweit zentralen Feierlichkeiten am 1. September in Bremen statt.
Seit 13 Jahren feiert die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) in ökumenischer Verbundenheit ihrer Gast- und Mitgliedskirchen den multikonfessionellen „Tag der Schöpfung“ in der Regel am ersten Freitag im September. In diesem Jahr finden die bundesweit zentralen Feierlichkeiten am 1. September in Bremen statt. Der diesjährige Tag der Schöpfung steht in Anlehnung an einen Bibelvers aus dem Johannesevangelium unter dem Motto „Damit ihr das Leben in Fülle habt“ (Joh 10,10). Kirchen und Gemeinden sind eingeladen, in der Zeit der Schöpfung vom 1. September bis 4. Oktober eigene Veranstaltungen zu planen und anzubieten.
Zusage von Fülle – ein immaterieller Schatz
„Das Motto des diesjährigen Tags der Schöpfung ist ein Auszug aus einem Vers im Johannesevangelium“, erläutert Kirsten Locker, Bildungsreferentin der Bremischen Evangelischen Kirche und Vorsitzende der ACK in Bremen. „Christi Wirken, seine Hingabe am Kreuz und die Verheißung Gottes, dass mit ihm ein Leben in Fülle möglich ist, schenken uns Hoffnung und Trost“, führt die Religionswissenschaftlerin aus und ergänzt: „Die Zusage von ‚Fülle‘ für das eigene Leben ist ein reicher Schatz, ein immaterieller zugleich.“
Die innere Sehnsucht durch Begegnung mit der Schöpfung überwinden
„Im Johannesevangelium wird der Begriff ‚Welt‘, griechisch Kosmos, besonders häufig verwendet und genau beschrieben“, berichtet der Vorsitzende der ACK und griechisch-orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron mit Blick auf den griechischen Urtext des Mottos und fährt fort: „Kosmos bedeutet eigentlich ‚der Schmuck, die Zierde‘ und bezeichnet die Welt als Gottes gute ‚geschmückte‘ Schöpfung, in der wir berufen sind, in Fülle zu leben. Dieses biblische Motto fordert uns also auf, unsere innere Sehnsucht durch die Begegnung mit dem Schöpfer und seiner Schöpfung zu füllen und zu überwinden.“
„Wir freuen uns sehr, dass unsere Einladung und Materialien auf so große Resonanz stoßen“ so der Vorsitzende der ACK, Erzpriester Radu Constantin Miron. „Inzwischen konnten wir über 50 regionale und lokale Veranstaltungen auf unserer Website eintragen“, berichtet der griechisch-orthodoxe Erzpriester und fügt schmunzelnd hinzu: „Die Dunkelziffer wird höher sein, aber das zeigt uns, dass die Schöpfungszeit in der Ökumene vor Ort angekommen ist.“
Die Angebote reichen von ökumenischen Gottesdiensten über gemeinsame Pilgerwege und Informationsveranstaltungen in Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Gruppen bis hin zu Aktionen von Schulen und umfangreichen Programmen von ganzen Regionen. Im Mittelpunkt der Feiern stehen das Lob des Schöpfers, die eigene Umkehr angesichts der Zerstörung der Schöpfung und praktische Hinweise für konkrete Schritte zum Schutz der bedrohten Schöpfung. Die ACK empfiehlt ausdrücklich den Tag der Schöpfung in ökumenischer Verbundenheit und in konfessioneller Vielfalt von mindestens drei unterschiedlichen Konfessionen vor Ort zu feiern.
Eine Übersicht der Veranstaltungen vor Ort sowie der Materialien findet sich auf der Internetseite: www.schoepfungstag.info.